Funktionsbeschränkt und vom Entwickler vernachlässigt
Textastic für MacOS ist ein schwacher Abglanz der wesentlich ambitionierter entwickelten IOS-Version, na ja. Für einen kostenpflichtigen Editor, insbesondere für Webcode müssen definitiv noch einige Funktionen hinzukommen, sonst werden Erwartungen geweckt, die hinterher nicht gehalten werden! Zur Zeit ist das hier der Fall!
Ich habe neben kleineren Mängeln hauptsächlich fünf massive Kritikpunkte an der Praxistauglichkeit von Textastic.
Bei HTML sollte man beim Anklicken eines Anfangstags den dazu gehörigen Endtags farblich markiert bekommen. Bei der Kontrolle von Quelltexten auf vollständige Klammerungen wäre das halt eine große Hilfe, die es hier nicht gibt. Eigentlich ist eine ähnliche Funktion sogar da, man muss aber dafür extra ins Emmet-Menü und dann funktioniert sie genau einmal. Genau genommen springt der Cursor dann zum Endtag. Na toll. Das soll praxisgerecht sein? Warum kann man kein Häkchen davor machen und die Funktion dauerhaft einschalten? Die kostenlose App „Brackets" ist da wesentlich hilfreicher und auch der ebenfalls kostenlose CotEditor.
Bei CSS vermisse ich eine Farbwahlmöglichkeit z.B. mit Hexcode oder gar ein Farbpicker. Bei Textastic muss ich nun auf externe Möglichkeiten zugreifen, was natürlich immer umständlicher ist, als wenn eine solche Möglichkeit innerhalb des Programms angeboten wird mit direkter Übernahme des Farbcodes in den Quelltext.
Es stimmt tatsächlich: man kann mit dem Programm nicht drucken. Unfassbar! Ich habe den Einwand eines anderen Rezensenten nicht geglaubt. Ich muss doch Texte und Code ausdrucken können! Was hat den Autor von Textastic geritten, eine solche Funktion einfach wegzulassen?
Weiterhin finde ich es immer schade, wenn es ein Programm ausschließlich auf englisch gibt. Ich hab’s nun mal lieber in meiner Muttersprache. Im Fall von Textastic finde ich es eigentlich sogar besonders unverständlich, denn es handelt sich um einen deutschsprachigen Autor aus dem schönen Schwarzwald. Englischsprachige Editoren gibt es wahrlich genug, sogar bessere, die kostenlos sind! Nun benutze ich den chinesischen CotEditor, den es auf deutsch gibt.
Man sieht am Datum, dass der Autor diesen MacOS Editor nunmehr anderthalb Jahren nicht mehr angepackt hat. Seine Twitter-Kommentare handeln nur von der IOS-App. Vermutlich hat er vergessen, dass hier noch Arbeit auf ihn wartet. :-(
rudluc about
Textastic, v3.1